Leiter Kooperation und Kommunikation

Hansjakob Ziemer

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Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (MPIWG) wurde 1994 gegründet. Es ist eines von mehr als 80 Forschungsinstituten der Max-Planck-Gesellschaft. Das MPIWG besteht aus zwei Abteilungen unter der Leitung von Etienne Benson (II) und Dagmar Schäfer (III)Jürgen Renn hat die Abteilung I von 1994 bis 2023 geleitet. Hans-Jörg Rheinberger, der von 1995 bis 2014 die Abteilung III geleitet hat und Lorraine Daston, die von 1995 bis 2019 die Abteilung II geleitet hat, bleiben dem MPIWG als Emeriti verbunden. Die zwei Direktoren verwalten das Institut gemeinsam; die Position des Geschäftsführenden Direktors rotiert alle zwei bis drei Jahre. Seit Februar 2023 ist Dagmar Schäfer Geschäftsführende Direktorin.

Neben den Forschungsabteilungen bestehen am MPIWG selbständig arbeitende Forschungsgruppen, die jeweils von einer Forschungsgruppenleiterin beziehungsweise einem Forschungsgruppenleiter geleitet werden. Sie werden von verschiedenen Institutionen wie der Max-Planck-Gesellschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.

2022 hat mit der Internationalen Max Planck Research School „Knowledge and Its Resources: Historical Reciprocities“ (IMPRS-KIR) eine neue internationale Graduiertenschule zum Thema der historischen Wechselwirkungen zwischen Wissen und Wissensressourcen gestartet.

Seit seiner Gründung beschäftigt sich das MPIWG mit grundlegenden Fragen der Wissensgeschichte vom Neolithikum bis zur Gegenwart. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen eine historische Epistemologie, das heißt sie untersuchen, wie sich Kategorien des Denkens, des Beweisens und der Erfahrung in Wechselwirkung zwischen den Wissenschaften und den sie umgebenden Kulturen historisch herausgebildet haben.

 

Ihre Forschungen befassen sich mit sich mit allen Epochen und Kontinenten, sie reichen von der babylonischen Mathematik bis zur gegenwärtigen Neurowissenschaft, von der Naturgeschichte der Renaissance bis zu den Anfängen der Quantenmechanik.

In ihren Forschungsprojekten fragen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach den sich wandelnden Bedeutungen von wissenschaftlichen Grundbegriffen und untersuchen, wie sich Experimentier- und Argumentationspraktiken mit der kulturellen Entwicklung verändern. Sie erforschen, wie Wissensbestände, die anfänglich nur dazu dienten, bestimmte lokale Probleme zu lösen, universalisiert wurden.

Die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MPIWG bildet die Grundlage einer theoretisch orientierten Wissenschaftsgeschichte, die wissenschaftliche Praxis aus einer Vielzahl von methodischen und interdisziplinären Perspektiven betrachtet. Indem das Institut wissenschaftliches Denken und Handeln als historische Phänomene analysiert, schafft es eine Reflexionsebene für aktuelle Herausforderungen der Wissenschaften.

MPIWG Courtyard

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B.