Bericht über einen Vortrag von Dagmar Schäfer am Institut für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Peking (17. Dezember 2019)

Wenyan Tongxun, der Newsletter des Instituts für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Peking (IHSS), berichtete über den Vortrag "Disaster and Digital Humanities" von Direktorin Dagmar Schäfer, der im Dezember 2019 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Science · Culture" gehalten wurde.

Schäfers Vortrag präsentierte die Forschung ihres Teams über die Funktion chinesische Ortszeitschriften - die über sehr umfangreiche Katastrophenberichte verfügen - bei der Erstellung einer chinesischen Katastrophen- und Klimageschichte. Das Hervorheben einer bestimmten Art von Katastrophe, in diesem Fall unter Einbeziehung von Maulbeeren und Seidenanbau, zeigt die sozialen und politischen Einflüsse auf die Datengenerierung. Wie Schäfer argumentierte, sollten lokale Ortsverzeichnisse daher nicht nur als Datenbank, sondern als "relationale Datenbank" mit eigenen Strukturen betrachtet werden.

Während der Diskussionsrunde wurden Fragen zu den Merkmalen lokaler Ortsverzeichnisse und zur Verwendung von Datenbankmethoden gestellt. Schäfer betonte, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Grenzen der Ortsverzeichnisse kennen und diese Quellen mit Vorsicht verwendet werden müssen: Obwohl solche Datenbanken dazu beitragen können, eine differenzierte Vorstellung vom Gesamtbild zu erhalten, ist die Untersuchung von Einzelfällen weiterhin erforderlich.

Dagmar Schäfer wurde im Dezember 2019 zum Honorary Visiting Professor des Instituts ernannt. Zusammen mit den Professorinnen Dorothy Ko und Angela Ki-Che Leung hielt sie einen Kurs über Methoden und Praktiken der materiellen Kulturgeschichte.