„Von mir gibt es nichts Besonderes zu erzählen“ – ein typischer Lise Meitner Satz. Und doch widmet die FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Portraittheater Wien ihr ein Theaterstück: Lise Meitner, doppelte Migrantin, freiwillig und unfreiwillig, die erste Frau, die in Deutschland eine Physikprofessur erhielt. Ihre Geschichte ist die einer Frau in einem, für ihre Zeit ungewöhnlichen Berufsfeld. In dieser Geschichte spiegeln sich aber auch die Forschungen der Physik und die Geschichte Europas der ersten zwei Drittel des 20. Jahrhunderts wieder. KERNFRAGEN holt Lise Meitner für einen Theaterabend zurück in den Hörsaal, transformiert diesen wiederum zur Bühne und macht somit die Lebensgeschichte einer der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen in Deutschland des 20. Jahrhunderts durch Schauspiel, Musik und Lichtkunst sinnlich erfahrbar.

Ausgehend von der Entdeckung der Kernspaltung 1938 zeigt das Stück Momente aus Lise Meitners Werdegang, ihrer Zusammenarbeit mit Otto Hahn, macht ihre Zeit im Exil durch den Briefwechsel mit Max von Laue erfahrbar und zeigt, wie sich Arbeitsalltag und die Bedingungen von Forschung in politischen Extremsituationen verändern.

Das Projekt ist in enger Kooperation zwischen Wissenschaft und Kunst entstanden.