Im Jahr 1916 schlug Albert Einstein zum ersten Mal vor, seine neu entwickelte Allgemeine Relativitätstheorie mit der damals gerade entstehenden Quantentheorie zu vereinen. Auch 100 Jahre später besteht diese Herausforderung weiterhin, und das Problem der Konstruktion einer Theorie der „Quantengravitation“ (unter diesem Begriff wurde eine solche hypothetische Vereinigung bekannt) ist zum Synonym für die Suche der Physiker*innen nach einer endgültigen, grundlegenden Theorie geworden. Die am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin angesiedelte Max-Planck-Forschungsgruppe „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ reflektiert diese jahrhundertelange Suche mit den Methoden der historischen Erkenntnistheorie und wertet sie aus. Es ist das ausdrückliche Ziel der Gruppe, historische Forschung zu betreiben, die direkt an die zeitgenössische physikalische Forschung anknüpft und einen neuartigen, historisch-kritischen Blick auf ihren Status und ihre Perspektiven ermöglicht. Zu diesem Zweck arbeitet die Gruppe mit dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam zusammen.